Nitrosativer Stress und Mitochondropathie

Als Entdecker des Nitrosativen Stress gilt der amerikanische Professor Pall. In seinem Buch 'Explaining unexplainable Illnness' (Die Erklärung unerklärbarer Krankheiten) beschreibt er das Phänomen des Nitrosativen Stresses als Ursache vieler scheinbar unerklärbarer Krankheiten. Er selbst erkrankte am chronischen Müdigkeitssyndrom und machte sich auf die Suche nach den Gründen für seine Erkrankung. Er fand heraus, dass bestimmte biochemische Prozesse dafür verantwortlich sind, dass im Körper zuviel Stickstoffmonoxid gebildet wird.
Grundsätzlich hat Stickstoffmonoxid als Botenstoff und Stoffwechselregulator zahlreiche Funktionen im Körper.
Unter anderem entfaltet es seine Wirkung an der Innenseite der Blutgefäße und führt dort zur Entspannung, was gleichzeitig auch das Herz entlastet. Es unterstützt die Kommunikation der Nerven untereinander und ist ein wichtiger Regulator der für uns so wichtigen Zellenergie. Können diese Prozesse ungestört ablaufen, sind sie ein Schutz vor mentaler und körperlicher Erschöpfung.

Wird im Körper hingegen zu viel Stickstoffmonoxid gebildet, spricht man von nitrosativem Stress. Dann verliert es seine positiven Wirkungen bei den normalen Lebensvorgängen und kann zu vielerlei unerklärbaren Krankheiten führen.

Die Ursachen für eine vermehrte Bildung von Stickstoffmonoxid können vielseitig sein.

Ursachen

  • Stress
  • starke psychische oder / und körperliche Belastung
  • Umweltgifte
  • Gewebegifte (Rauchen)
  • Infekte
  • instabile Halswirbelsäule z.B. nach einem Auto-oder Sportunfall
  • Nitratbelastungen über die Nahrung
  • Darmerkrankungen, die eine ausreichende Nährstoffaufnahme nicht gewährleisten
  • Medikamente  (Betablocker, Blutdrucksenker, Cholesterinsenker, Potenzmittel, Arginin, Protonenpumpenhemmer, Antirheumatika)
  • eine zu kohlenhydratreiche Ernährung

Durch die vermehrte Bildung von Stickstoffmonoxid werden Enzyme blockiert, die im Mitochondrienstoffwechel eine wichtige Rolle spielen. Die Mitochondrien sind die sogenannten Kraftwerke unserer Zellen. Hier wird die Energie produziert, von der wir leben! Dafür wird aus Sauerstoff, Phosphor und Zucker ATP (Adenosintriphosphat) hergestellt. Da dies unter Anwesenheit von Sauerstoff geschieht, wird dieser Vorgang auch "Zellatmung" genannt. Tagtäglich werden bei einem gesunden Menschen durch diese biochemischen Abläufe ca. 70-80 kg Energie erzeugt.
Liegt aber eine Schädigung der Mitochondrien vor, schaltet die Zelle auf eine Art Notstromaggregat um. Aus einem Verbennungsvorgang mit hoher Energiebereitstellung wird nun ein Gärungsvorgang mit einer minimalen Energieproduktion. Dabei kommt es zu einer Anhäufung von Milchsäure, die wiederum das Gewebe belastet. Zusätzlich wird ein Enzym in der Leber inaktiviert, das Cholesterin in Gallensäuren umwandelt.
Eine schlechtere Energiebilanz, die aus einer gestörten Mitochondrienfunktion resultiert, führt aber langfristig bei den Zellen zu deren Abbau und Zerstörung. Da dies überall im Körper geschehen kann, entstehen plötzlich an mehreren Stellen im Körper Störungen, deren Zusammenhang zunächst unerklärbar erscheint.
Folgende Krankheitsbilder können gemeinsam aber auch isoliert auftreten:

Krankheitsbilder, die dem Bereich der Psyche zugeordnet werden können

  • Depressionen
  • frühzeitige Erschöpfung und Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Burnout
  • Angst-und Panikattacken

Krankheitsbilder, die dem Bereich Immunsystem zugeordnet werden können

Krankheitsbilder, die dem Bereich der Neurologie zugeordnet werden können

  • Polyneuropathien
  • Morbus Alzheimer
  • Morbus Parkinson

Diagnose und Therapie

Natürlich steht vor der Therapie eine gezielte Diagnostik. Hier stehen Blut und Urinanalysen zur Verfügung und verschaffen Klarheit über die Intensität der Störung des Energiestoffwechsels.

Zunächst ist es wichtig, die Ursache für den Nitrosativen Stress zu erkennen und diese dann abzustellen. Da der nitrosative Stress meistens schon über einen längeren Zeitraum besteht, kann es im Körper zu einem Mikronährstoffdefizit gekommen sein. Dadurch wiederum kann der Teufelskreis der gestörten Funktiosabläufe im Körper nicht durchbrochen nicht werden. Die gezielte Gabe von entsprechenden Mikronährstoffen kann aus diesem Dilemma führen.

Natürlich kommt der Ernährung gerade bei körperlichem, seelischem und mentalem Stress eine Schlüsselrolle zu. Über die Nahrung werden Nährstoffe aufgenommen und den Zellen für deren Zellstoffwechsel zur Verfügung gestellt. Dafür ist es wesentlich, dass der Darm gesund ist und die über die Nahrung angebotenen Nährstoffe aufnehmen kann. Leider ist dies oft nicht der Fall und es besteht ein ungünstiges Darmmlieu mit einer Darmdysbiose. Dann können Nährstoffe nicht ausreichend aufgenommen werden und sogar Nahrungsmittelintoleranzen und Nahrungsmittelallergien entstehen, die ihreseits zu entzündlichen Prozessen in unterschiedlichen Bereichen des Körpers führen und ihn zusätzlich belasten können.
Eine Darmdysbiose kann mit einer Urin-oder Stuhlprobe nachgewiesen und mittels einer Darmsanierung beseitigt werden.

Der nitrosative Stress und die Mitochondropathie werden wissenschaftlich sehr unterschiedlich beurteilt und diskutiert. Nicht alle hier dargestellten Ursachen und Wirkungen im Sinne der Entsehung von Krankheitsbildern werden von der Schulmedizin akzeptiert. Manche Schlussfolgerung ist naturheilkundlich geprägt. Bitte fragen Sie mich.