Kopfschmerzen
Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Schmerzbildern weltweit und betreffen sowohl Erwachsene wie auch Kinder. Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen. Zu den häufigsten Arten der primären Kopfschmerzen gehören die Migräne und der Spannungskopfschmerz. Viele Patienten zeigen oft ein Mischbild dieser beiden Kopfschmerzarten. Etwas seltener treten die sekundären Kopfschmerzen als Folge von anderen Grunderkrankungen auf.
Ursache
Die genaue Ursache des Spanunngskopfschmerzes ist noch nicht abschließend geklärt.
Diskutiert werden Fehlregulationen im vegetativen Nervensystem, eine bei Betroffenen erniedrigte Schmerzschwelle und Verspannungen der Nackenmuskulatur.
Als mögliche Auslöser für Verspannungen der Nackenmuskulatur gelten vor allem naturheilkundlich Beckenschiefstände, Wirbelsäulenveränderungen und Fehlhaltungen des Bewegungsapparates zum Beispiel bei monotoner sitzender Tätigkeit sowie Fehlbelastungen bei ungünstigen Arbeitsbedingungen.
Stress, Schlafmangel und Depressionen können ebenso Verspannungen nach sich ziehen. Ihnen gemeinsam ist aber auch ein niedriger Serotoninspiegel. Serotonin ist ein wesentlicher Botenstoff im Nervensystem, der sowohl stimmungsaufhellend als auch schmerzlindernd wirkt.
Verlauf und Symptome
Der Spannungskopfschmerz kann vom Nacken aufsteigen und sich über den gesamten Kopf bis seitlich in die Schläfen ausbreiten. Er wird als dumpf und drückend beschrieben mit einer leichten bis mittelgradigen Intensität. Im Gegensatz zur Migräne treten Begleitsymptome wie Übelkeit oder Erbrechen selten auf.
Ursache
Psychischer Stress, Schlafmangel und Veränderungen des Tagesrhythmus sind bekannt als mögliche Auslöser einer Migräne-Attacke.
Da Frauen häufiger an einer Migräne erkranken, liegt die Vermutung nahe, dass auch hormonelle Veränderungen bei der Entstehung einer Migräne eine Rolle spielen.
Auch bestimmte Nahrungsmittel wie Käse, Rotwein und Schokolade zählen zu möglichen Verursachern einer Migräne. Hier könnte eine Histaminintoleranz vorliegen.
Besonders interessant ist auch, dass eine Veränderung des Darmmilieus die Neigung, eine Migräne zu bekommen, aufrecht erhalten kann. Häufig liegt eine Darmdysbiose vor, bei der durch Fäulnisprozesse vermehrt Giftstoffe anfallen, die der Darm nicht ausscheiden kann. Zusätzlich bewirken Entzündungsmediatoren ( körpereigene Stoffe, die Entzündungen einleiten und aufrecht erhalten können), die bei einer Schädigung der Darmschleimhaut vorhanden sind, dass Blutgefäße weit gestellt werden – ein typisches Phänomen der Migräne.
Ist das Darmmilieu soweit gestört, dass ein leaky gut entstanden ist, können Nahrungsmittelintoleranzen und Nahrungsmittelallergien entstehen, die wiederum Kopfschmerzen zur Folge haben können. Dann sind die Kopfschmerzen auch häufig begleitet von anderen Symptomen, die aber nicht immer eindeutig auf eine Unverträglichkeit auf Nahrungsmittel hinweisen.
Liegt ein Darmpilz vor, was häufig der Fall ist, sollen Pilzgifte zu einer vermehrten Ausschüttung von Entzündungsmediatoren führen, die wiederum die Blutgefäße weitstellen und auch die Gefäßwände von innen schädigen können. Erschwerdend bei einem gestörten Darmmlieu kommt hinzu, dass Mikronährstoffe nicht mehr ausreichend über die Nahrung aufgenommen werden können und auch dieser Mangel einer Migräneanttacke Vorschub leisten kann.
Natürlich sehen wir die Ursachen der primären, wie auch sekundären Kopfschmerzen aus unserer naturheilkundlichen Betrachtungsweise und orientieren an diese Erkenntnisse unsere Therapie.
Verlauf und Symptome
Eine Migräne ist ein anfallsartig und zumeist einseitig auftretender Kopfschmerz, der periodisch in Erscheinung tritt und Stunden bis Tage dauern kann. Er wird als pulsierend und bohrend beschrieben. Typischerweise treten Begleitsymptome wie Lichtempfindlichkeit, Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen auf. Betroffene ziehen sich in abgedunkelte Räume zurück. Die Migräne kann auch mit einer Aura auftreten, bei der Lichtblitze und Augenflimmern wahrgenommen werden. Besonders schwerwiegend sind neurologische Begleiterscheinungen wie Sprachstörungen und Halbseitenlähmungen.
Ursache
Den sekundären Kopfschmerzen liegen zumeist andere Erkrankungen zugrunde. Dies können ein Diabetes, Bluthochdruck, Gefäßstörungen im Hals-oder Kopfbereich, Erkrankungen aus dem Bereich der Psychiatrie, Borreliose, vorangegangene Schleudertraumen und Halswirbelverletzungen sein.
Gerade Schleudertraumen und eine instabile Halswirbelsäule können neben Kopfschmerzen eine Vielzahl von weiteren, oft diffusen Symptomen zur Folge haben. Denn sie führen oftmals zu Nitrosativem Stress und einer Mitochondropathie.
Diagnose und Therapie
Basis einer jeden Therapie ist eine gründliche Diagnostik.
Der Therapie geht eine eingehende körperliche Untersuchung und eine Betrachtung der Körperstatik voraus. Aus dem umfassenden Anamnese-Gespräch leitet sich ab, ob weitere Laboruntersuchungen veranlasst werden sollten, die eine wichtige Grundlage für die Gestaltung einer gezielten Behandlung sind. Dies können Speichelproben und Blutunteruchungen sein, die Rückschlüsse auf die Aktivität der Botenstoffe zulassen. Ein Stuhl- aber auch ein Urintest liefern wertvolle Hinweise auf den Zustand des Darmmilieus. Einen Verdacht auf fehlende Vitamine, Mineralien und Spurenelemente können Blutuntersuchungen erhärten oder verwerfen.
Erst dann wird der Behandlungsschwerpunkt festgelegt. Mögliche Therapieansätze können eine Darmsanierung, ein Lebensmittel-IgG-Antikörpertest mit anschließender Nahrungskarenz der als unverträglich getesteten Lebensmittel und eine generelle Ernährungsumstellung sein. Mikronährstoffdefizite werden befundabhängig aufgefüllt.
Entspannungsmaßnahmen aus den Bereichen der Massage, Schädelakupunktur nach Yamamoto und Fußreflexzonentherapie führen schnell zu einer tiefen Entspannung.
Wurden bei der körperlichen Untersuchung Fehlstellungen der Wirbelsäule entdeckt, bieten spezielle Techniken aus dem Bereich der Manuellen Medizin die Möglichkeit, darauf sanft und korrigierend Einfluss zu nehmen.
Die Behandlungsansätze können vielfältig sein. Deswegen besteht hier nicht die Möglichkeit, Behandlungsempfehlungen zu beschreiben, da diese immer individuell und befundbezogen sind.
Darmsanierungen oder auch die Durchführung eines Lebensmittel-IgG-Antikörpertests lehnt die Schulmedizin ab, weil hierzu keine validen wissenschaftlichen Studien vorliegen.