Ein Gelenk im menschlichen Körper stellt die bewegliche Verbindung zweier Knochen dar. Damit die Knochen nicht aufeinander reiben, sind beide Knochenenden mit einer 3 bis 4 mm dicken Knorpelschicht überzogen. Sie ermöglicht nicht nur das reibungslose Bewegen der beiden Gelenkpartner, sondern ist auch ein stabiler Stoßdämpfer, der enorme Druckkräfte aushält.
Da der Knorpel nicht von Blutgefäßen direkt versorgt wird, übernimmt diese Aufgabe die Gelenkflüssigkeit. Sie versorgt den Knorpel mit wichtigen Nährstoffen und unterstützt zusätzlich die reibungslose Gelenkbeweglichkeit.
Die Arthrose beginnt schleichend häufig mit einem Anlaufschmerz. Morgens oder auch nach längerem Sitzen fühlt sich das betroffene Gelenk steif an. Es dauert eine Weile, bis die Bewegung rund läuft. Doch dann ist das Gelenk vollständig belastbar.
Im Laufe der Zeit treten allmählich beim Treppengehen und bei körperlicher Belastung Schmerzen auf. Schreitet die Arthrose weiter fort, setzt der Schmerz schon beim normalen Gehen in der Ebene ein. Schmerzbedingt verkürzt sich die Gehstrecke. Am Ende tut das Gelenk sogar bei minimalen Bewegungen oder gar in Ruheposition weh.
Entzündet sich im fortgeschrittenen Stadium der Arthrose die Gelenkschleimhaut, kann es zu Schwellungen im Gelenk kommen. Die Schmerzen und die Gelenkschwellung bewirken, dass das Gelenk nicht mehr endgradig bewegt werden kann. Es steift mit der Zeit ein und die Muskeln, die das Gelenk umgeben, verkürzen sich. Schon lange sind deutliche Knackgeräusche beim Bewegen des Gelenks zu hören und bei nass-kaltem Wetter verstärken sich sowohl die Schmerzen als auch die Gelenksteifigkeit.
Das Alter an sich kann die Entstehung einer Arthrose begünstigen. Denn die Teilungs - und Vermehrungsrate der Knorpelzellen nimmt bereits ab dem 20. Lebensjahr deutlich ab.
Erhöht wird das Risiko, an einer Arthrose zu erkranken, wenn bei Unfällen und Sportverletzungen ein Gelenk von der Gewalteinwirkung mit betroffen ist. Auch eine dauerhafte Überbelastung des Gelenks bei Übergewicht sowie eine ungleichmäßige Belastung bei einer Fehlstellung der Beinachse können zu einem erhöhten Knorpelabbau führen. Diese Gründe sind leicht nachvollziehbar und an vergangene Unfälle kann man sich meistens auch erinnern. Aber es gibt weitere Gründe, die das Auftreten einer Arthrose beschleunigen können.
Wir essen zuviel tierisches Eiweiß. Wenn tierisches Eiweiß verstoffwechselt wird, entstehen dabei Säuren. Eine den persönlichen Bedürfnissen übersteigerte Eiweißzufuhr hat demnach ein Anfluten von zuviel Säuren zur Folge. Die Säuren, die nicht ausgeschieden werden können, lagern sich im Körper in das Bindegewebe, in Gelenke, Sehnen und Muskeln ab. Eine vermehrte Zufuhr von Weißmehlprodukten, Zucker und gesättigten Fettsäuren verstärkt aus naturheilkundlicher Sicht diesen Übersäuerungsprozess.
Es ist nicht so einfach, die passende Ernährungsform für sich zu finden. Von allen Seiten gibt es Tipps, neue Diät-Trends und gut gemeinte Ratschläge. Lässt man Eiweiße aber komplett weg, kann es schnell zu einem Mangel an wichtigen Bausteinen für den Organismus kommen. Ohne eine gründliche Diagnostik und ein paar unkomplizierte Tests ist es kaum möglich, eine langfristig optimale Ernährungsform für sich zu finden. Denn eine Ernährungsumstellung, die langfristig effektiv sein sollte, orientiert sich an individuellen Gegebenheiten eines Einzelnen.
Der Darm ist ein zentrales Organ für unsere Gesundheit. Auf seiner Länge von etwa 8 Metern und seiner Oberfläche von 300 bis 400 qm beherbergt er Billionen von wichtigen Darmbakterien, die sogenannte Darmflora. Liegen diese Darmbakterien in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander vor, ist das förderlich für unsere Gesundheit. Verschiebt sich unbemerkt das Verhältnis und überwiegen am Ende die Fäulnisbakterien, wie es bei einer Dysbiose der Fall ist, entstehen vermehrt Giftstoffe, die der Darm kaum noch ausscheiden kann. Diese Giftstoffe, oder wie es Schulmediziner bezeichnen würden, Stoffwechselprodukte, werden in das Gewebe abgelagert, können dort Entzündungen verursachen und damit die Gelenke und das Bindegewebe belasten. Hinzu kommt, dass Nährstoffe, die sämtliche Zellen im Körper ernähren sollen, nur schwer an ihr Ziel gelangen, wenn das Gewebe mit Giftstoffen aus dem Darm überlastet ist. Ein daraus resultiernendes Mikronährstoffdefizit beschleunigt aus unserer Sicht die Degenerationsprozesse in den Gelenken und führt zum vorzeitigen Knorpelabbau.
Nahrungsmittelintoleranzen und Nahrungsmittelallergien können durch eine Darmdysbiose entstehen. Darmdysbiosen sind durchaus keine Seltenheit! Bei einer Darmdysbiose wird die Darmschleimhaut durchlässig für Nahrungsbestandteile, die, nicht vollständig abgebaut, das Immunsystem belasten und zu allergischen Reaktionen führen können. Wiederholt sich diese allergische Reaktion immer wieder, weil unwissentlich stets ein unverträgliches Nahrungsmittel gegessen wird, können die dabei entstehenden Entzündungsprozesse den Organismus an ganz unterschiedlichen Stellen schädigen. Diese Schädigungen können an der Darmschleimhaut selber, aber auch an den Innenseiten der Blutgefäße und ebenso an den Gelenken auftreten. Langfristig wird durch den sich immer wiederholenden Entzündungsprozess der vorzeitige Abbau des Gelenkknorpels begünstigt, wie wir glauben.
Der Therapie geht eine eingehende körperliche Untersuchung und eine Betrachtung der Körperstatik voraus. Aus dem umfassenden Anamnese-Gespräch leitet sich ab, ob weitere Laboruntersuchungen veranlasst werden sollten, die eine wichtige Grundlage für die Gestaltung einer gezielten Behandlung sind. Ein Stuhl- aber auch ein Urintest liefern wertvolle Hinweise auf den Zustand des Darmmilieus. Einen Verdacht auf fehlende Vitamine, Mineralien und Spurenelemente können Blutuntersuchungen erhärten oder verwerfen. Erst dann wird der Behandlungsschwerpunkt festgelegt.
Mögliche Therapieansätze können eine Darmsanierung, ein Lebensmittel-IgG-Antikörpertest mit anschließender Nahrungskarenz der als unverträglich getesteten Lebensmittel und eine generelle Ernährungsumstellung sein. Mikronährstoffdefizite werden befundabhängig aufgefüllt.
Wurden bei der körperlichen Untersuchung Fehlstellungen der Wirbelsäule und Funktionsstörungen der Gelenke entdeckt, bieten spezielle Techniken aus dem Bereich der Manuellen Medizin die Möglichkeit, darauf sanft und korrigierend Einfluss zu nehmen.
Die Behandlungsansätze können vielfältig sein. Deswegen besteht hier nicht die Möglichkeit, Behandlungsempfehlungen zu beschreiben, da diese immer individuell und befundbezogen sind.
Auch die Schulmedizin kennt Dysbiosen, räumt ihnen aber nicht den pathogenen Stellenwert ein, wie die Naturheilkunde. Der hier genannte Lebensmittel-IgG-Antikörpertest ist unter Allergologen derzeit stark umstritten. Fragen Sie mich.